Sonntag, 1. Dezember 2019

Weihnachten mit Nepomuck und Finn von Britta Kummer und Christine Erdic




Leseprobe aus dem Buch

Vorwort

Die Weihnachtszeit ist wohl die schönste im ganzen Jahr. Es duftet überall nach Zimt, Vanille und Tannenbaum. Doch wann ist es denn nun endlich so weit?
Kobold Nepomuck und Mäuserich Finn haben zum Glück so allerlei auf Lager, um Dir die Wartezeit zu versüßen - nicht nur mit tollen Rezepten für die Weihnachtsbäckerei sondern auch mit kleinen Geschichten, lustigen Reimen und noch so manch einer tollen Überraschung. Da kommt erst gar keine Langeweile auf!
Neugierig geworden?
Dann blättere schnell die Seite um!


Nepomuck bäckt

Nepomuck hat sich eine Schürze umgebunden und steht auf einem Hocker vor dem Küchentisch. Die Wangen des kleinen Kobolds glühen vor Eifer. Mutter hat ihm erlaubt, beim Weihnachtskekse Backen zu helfen.
„Nicht den Teig vorher schon essen, Nepomuck!“, sagt sie und droht ihm scherzhaft mit dem Finger. Der Kobold wischt verstohlen seine Hände an der Schürze ab, er kann das Naschen einfach nicht lassen, der rohe Teig schmeckt viel zu gut.
Draußen regnet es Bindfäden, aber im Koboldhäuschen ist es warm und gemütlich. Nepomuck knetet eine Masse aus Mehl, Zucker und Butter und pfeift dabei fröhlich vor sich hin. Das ist noch nicht süß genug! Er greift nach der Zuckertüte und - oh weh! Die Tüte kippt, und der schöne Zucker ist nun über den ganzen Boden verstreut. Mutter ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt und hat nichts mitbekommen. Das ist eine günstige Gelegenheit! Der kleine Mann greift schnell nach Feger und Kehrblech, um sein Missgeschick zu vertuschen.
„Nepomuck! Du willst das doch wohl nicht in die Tüte zurück kippen!“ Nepo zuckt zusammen und zieht den Kopf zwischen die Schultern. Kopfschüttelnd schaut Mutter ihn an.
„Wenn du nicht besser aufpasst, kann ich dich hier nicht gebrauchen“, sagt sie und nimmt ihrem Sohn das Werkzeug aus der Hand. Zerknirscht sieht er zu, wie der nicht mehr ganz weiße Zucker im Müll verschwindet und gelobt, sich zu bessern.
Mit seinen kleinen Backformen sticht er die schönsten Plätzchen aus, und schon bald ist das Blech gefüllt. Mutter ist zufrieden und schiebt es in den Backofen.
„Während das jetzt bäckt, kannst du noch etwas von dem übrigen Teig mit Zimt und geraspelten Mandeln vermischen“, schlägt sie vor. Nepomuck macht vor Freude einen Luftsprung. Im Regal stehen die Behälter mit den verschiedenen Gewürzen. Er holt sich einen Stuhl, um heranzureichen und zieht eine rote Dose heraus. Nun noch die Mandeln.
Die sind bereits geraspelt, und frohgemut macht sich Nepomuck ans Werk. Die ersten Plätzchen sind schon fertig, und Mutter zieht sie aus dem Ofen. Nepomuck knetet und trällert ein Lied vor sich hin. Plötzlich muss er heftig niesen.
„Gesundheit!“, ruft Mutter und lacht. Aber Nepomuck niest und niest, es will gar nicht mehr enden.
„Ich mache die Plätzchen für dich fertig“, tröstet Mutter. Nach einer Weile beginnt auch sie zu niesen.
„Das ist ja seltsam.“ Sie runzelt die Stirn und probiert von dem Teig. „Bah, was hast du da reingetan?“, stöhnt sie und verzieht das Gesicht. Sie greift nach der Dose.
„Pfeffer! Oh Nepomuck! Du solltest doch Zimt hineingeben!“ Der kleine Kobold sieht sie so verzweifelt an, dass ihre Wut schnell verraucht. Ja, sie muss jetzt sogar lachen, und bald stimmt auch Nepomuck mit ein.
Nun kommen all die kleinen Geschwister angelaufen, die bisher in ihrer Ecke gespielt haben. Neugierig fragen sie, was denn geschehen ist. Mutter wischt sich vor Lachen die Tränen aus dem Gesicht. Sie schnappt nach Luft, und Nepomuck verkündet stolz:
„Ich backe leckere Pfefferkekse! Wer möchte mal probieren?“ Aber niemand meldet sich.
„Da musst du nun wohl neue Kekse kneten.“ Mutter stellt die braune Zimtdose auf den Tisch und Nepomuck sieht mit Bedauern zu, wie die schönen Pfefferkekse in den Müll wandern. Irgendwie versteht er nicht, warum man die nicht essen kann, Pfefferkuchen schmecken doch auch.
Zu den Zimt- und Mandelkeksen kommen noch Ingwerkekse hinzu, und Nepomuck hat immer neue Vorschläge.
„Für heute ist es genug“, sagt Mutter schließlich und schiebt das letzte Blech in den Backofen. Jetzt merkt Nepomuck erst, wie kaputt er ist. Aber die Küche muss auch noch aufgeräumt werden, und dabei verbrennen fast die Ingwerkekse. Es ist Nepomuck, der es noch rechtzeitig bemerkt, und darauf ist er richtig stolz.
Natürlich müssen alle erst noch von den Keksen probieren, und dann stellen sie einstimmig fest, dass sie diesmal besonders lecker geworden sind. Der kleine Bäcker strahlt über das ganze Gesicht, und Mutter fährt ihm anerkennend mit der Hand durch sein widerborstiges schwarzes Haar. Als er später im Bett liegt, stellt er fest, dass das doch ein schöner Tag war und schläft zufrieden ein. Natürlich träumt er von vielen bunten Keksen und schmatzt dabei leise vor sich hin.


Punsch für kalte Tage

Heiß muss er sein, damit er Dich wärmt.

Zutaten:
  ½ Liter Früchtetee
  ½ Liter Apfelsaft
  Saft von einer Zitrone
  1 TL Vanillezucker
  1 Stange Zimt

Zubereitung:
Den Tee aufbrühen und ca. 8 Minuten ziehen lassen.
Den Apfelsaft, die Zimtstange, den Zitronensaft und Vanillezucker zu dem Tee geben. Diesen dann erwärmen, aber nicht kochen lassen.
Ca. 10 Minuten ziehen lassen. Dann die Zimtstange entfernen und den Punsch heiß servieren.
© Kummer/ Erdiç

Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit Britta Kummer. 

http://brittasbuecher.jimdo.com/

Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy" wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.








Christine Erdiç wurde 1961 in Deutschland geboren. Sie interessierte sich von frühester Kindheit an für Literatur und Malerei. Schon damals verfasste sie oft kleine Geschichten und Gedichte, die sie jedoch nie veröffentlichte.
Nach dem Abitur war sie in unterschiedlichen Bereichen tätig und reiste viel. Seit 1986 ist sie verheiratet, hat zwei Töchter und lebt seit dem Millennium in der Türkei.
Unter anderem gab sie Sprachtraining an der Universität von Izmir, machte Übersetzungen und verfasste Berichte für die Türkische Allgemeine, eine ehemalige Zeitschrift in deutscher Sprache, und gibt private Deutschstunden.


Bücher der Autorin:
Neue Abenteuer mit Nepomuck und Finn, ISBN: 978-3-7494-5428-0
Unheimliche Geschichten, 978-1-0933-3833-1
Endstation Anatolien, ISBN: 978-3-7528-9711-1
Nepomucks Märchen, ISBN: 978-3-7460-1926-0
Mit Nepomuck auf Weltreise, ISBN: 978-3-9611-1276-0
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde, ISBN: 978-3-7357-9072-9
Nepomucks Abenteuer, ISBN: 978-3-9030-5618-3
Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche, ISBN: 978-3-7357-9215-0
Kleine Mutmachgeschichten, ISBN: 978-3-9030-5644-2
Mystica Venezia, ISBN: 978-3-9030-5670-1
Luhg Holiday, ISBN: 978-3-7431-5262-5
Glücksschmiede: Tipps für mehr Glück und Erfolg [Kindle Edition], ASIN: B00P9XA8UU
Willkommen im Luhg Holiday [Kindle Edition], ASIN: B00SVGYD12
Auf Wiedersehen im Luhg Holiday [Kindle Edition], ASIN: B01N1PU8DP

Mehr Infos unter:
Bücher- und Koboldecke

Reisetipps und Literatur