Samstag, 10. Dezember 2016

Weihnachten bei Lisa und ihren Freunden von Doris Schmoll






Der Winter war bereits in Lisas Dorf angekommen und es wurde schon früh am Abend dunkel. Verträumt blickte sie aus dem Fenster und beobachtete die tanzenden Schneeflocken.



Lisa freute sich sehr auf eine Schlittenfahrt und auf die erste Schneeballschlacht mit ihren Freunden, doch heute wollte sie mit ihren Freunden für Weihnachten basteln.



Im Dorf erstrahlten bereits viele Lichter und man konnte bereits einige Basteleien bewundern. Ihr kleiner Bruder Paul stellte sich zu ihr ans Fenster. „Was schaust du an?“, fragte er Lisa neugierig. „Schau Paul, es sind schon einige Häuser beleuchtet und es schneit immer noch“, antwortete Lisa fröhlich. „Hey, dann kann ich ja bald einen Schneemann bauen“. Paul freute sich sehr bei diesem Gedanken.



Seinen Wunschzettel hatte er nämlich bereits Lisa gegeben. Sie hatte ihm bei der Erstellung geholfen, denn Lisa konnte schon schreiben und lesen.



Es klingelte an der Tür, und Lisa wurde aus ihrer Träumerei gerissen. Aufgeregt öffnete sie, rief ein lautes Hallo und begrüßte freudig ihre Freunde. Endlich konnten sie alles besprechen. Es mussten noch kleine und große Sterne gebastelt sowie Pakete gepackt werden, und ein Weihnachtsbaum musste auch noch her.



„Oh!“, rief Betty plötzlich, denn sie hatte beim Basteln fast vergessen, dass sie mit Martin verabredet war. „Ich muss jetzt zu meinem Treffen mit Martin gehen. Er will für seine Schwester beim Christkind etwas bestellen“, erklärte sie und verabschiedete sich winkend von ihren Freunden. Voller Freude lief Betty durch den Schnee. Martin kam ihr bereits entgegen und trug sein rotes Sparschwein im Arm. Dieses war schwer, denn Martin hatte eine Menge Geld gespart.



„Hallo Martin“, rief Betty ihm entgegen, „jetzt können wir gemeinsam ins Dorf gehen. Weißt du denn schon, was du kaufen willst?“ „Oh ja“, antwortete Martin, „ich soll beim Christkind für meine Schwester eine Puppe bestellen.“



Im Spielzeuggeschäft angekommen stellte Martin sein Sparschwein ab. „Wollen wir mal schauen, wie viel Geld du gespart hast“, sprach der Verkäufer und öffnete Martins rotes Sparschwein. „Oh, du hast aber eine Menge Geld. Da bekommst du aber eine schöne Puppe. Ich werde die Bestellung für deine Schwester gleich an Herrn Nikolaus weitergeben.“



Martin strahlte und freute sich sehr.



Die Zeit verging sehr schnell, und die Weihnachtszeit rückte immer näher. In den Häusern und Gärten sah man nun viele Lichter leuchten. Die Landschaft war komplett weiß und noch immer rieselte leise der Schnee. Lisa liebte diese Zeit und dachte auch an ihre Freunde im Wald. Sie wollte in diesem Jahr dafür sorgen, dass alle ein schönes Weihnachtsfest hatten und so brachte sie gemeinsam mit ihren Freunden Heu und Stroh zu den Tieren des Waldes.



In der Zwischenzeit machte sich Herr Nikolaus wie jedes Jahr auf den Weg zur Erde. Dort warteten viele Kinder auf ihn. Hoch oben in den Bergen landete er mit seinem Schlitten und winkte Karla und Herrn Hase fröhlich zu.



„Hallo, wie geht’s euch“, rief er den beiden zu als er näher kam, „bald ist Weihnachten. Ich habe ja noch so viel zu tun. Habt ihr Herrn Schneemann gesehen?“



„Ja, er ist unten im Dorf“, antwortete Karla. „Danke, dann werde ich mich mal auf den Weg machen. Sicher wartet er schon auf mich, denn er möchte mir helfen. Ich habe noch viel zu tun, schließlich muss ich ja auch noch die Geschenke aus dem Geschäft abholen.“



„Wo hast du denn deinen Schlitten gelassen“, fragte Karla aufgeregt und Herr Nikolaus erklärte ihr, diesen oben am Berg gelassen zu haben. Er hatte vor, ihn später wieder abzuholen.



Karla wollte ebenfalls in den Geschäften des Dorfes vorbeischauen, denn sie benötigte noch Kugeln für den Weihnachtsbaum. Auch Herr Nikolaus machte sich auf den Weg ins Dorf, um dort Herrn Schneemann zu treffen. Nach kurzer Zeit sah er ihn und rief ihm ein fröhliches Hallo entgegen. „Hallo Herr Nikolaus, ich freue mich so sehr, dass ich dir helfen kann“, entgegnete ihm Herr Schneemann aufgeregt und sogleich machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Schlitten.



Am Berg angekommen nahm Herr Schneemann seine Ski und stellte seine Füße mit den Schuhen darauf. Man hörte ein Klick und schon waren die Holzbretter fest mit seinen Schuhen verbunden. Er nahm seine Skistöcke, packte sich den Sack mit den Geschenken auf den Rücken und ab ging die Fahrt. „Bis später, mach es gut“, rief er fröhlich winkend Herrn Nikolaus zu.



Im Wald war in der Zwischenzeit auch Herr Maus auf seinen Skiern unterwegs, um nachzusehen, ob bei den Tieren alles in Ordnung war. Schon vom weitem sah er Herrn Schneemann und sofort kam ihm der Gedanke, gemeinsam mit diesem ein Rennen zu fahren. „Hallo Herr Maus, wie geht es“, fragte Herr Schneemann und bremste vor Herrn Maus ab. „Sehr gut“, antwortete Herr Maus, „alles bestens. Was hältst von einem Rennen, Herr Schneemann?“



„Das geht jetzt leider nicht“, antwortete Herr Schneemann, „ich helfe Herrn Nikolaus beim Geschenkeaustragen für Weihnachten.“ „Ach bitte, dies ist mein Weihnachtswunsch“, entgegnete Herr Maus und nun konnte Herr Schneemann nicht mehr Nein sagen. Er lächelte und hatte erkannt, dass Herr Maus dieses Rennen unbedingt wollte.



„Gut“, antwortete Herr Schneemann, „machen wir ein Rennen. Ich arbeite später einfach schneller.“ Herr Maus strahlte glücklich.



Gemeinsam stellten sie sich an die gezogene Startlinie, riefen „Eins – Zwei – Drei“ und schon ging es los. Sie fuhren beide so schnell wie der Wind und kamen fast gleichzeitig am Ziel an. „War das schön“, rief Herr Maus begeistert. „Ja, ich habe gewonnen. Wir können gern später noch ein Rennen fahren, doch nun muss ich erstmal schnell weiter“, erklärte Herr Schneemann.



Herr Maus bot Herrn Schneemann Hilfe an und gemeinsam machten sie sich auf den Weg, sämtliche Geschenke zum Fest zu verteilen.



Lisa bastelte in der Zwischenzeit noch immer Sterne für den Weihnachtsbaum und schaute dabei verträumt aus dem Fenster. Der Schnee lag bereits sehr hoch.



Plötzlich stand sie auf und holte ihre Jacke. Eine Schneeballschlacht war jetzt genau das Richtige für sie, und so lief sie nach draußen in den Schnee, formte ihren ersten Schneeball, holte aus und schon flog der weiße Ball durch die Luft.



Plötzlich vernahm Lisa ein „Autsch“ und fragte sich, um wen es sich wohl handelte.



„Hallo Lisa“, sprach jemand mit tiefer Stimme, „du hast meine Mütze getroffen.“



Es war Herr Nikolaus, der alle Kindernamen wusste.



„Oh, das wollte ich nicht“, antwortete Lisa erschrocken, doch Herr Nikolaus war ihr nicht böse. Beide lachten und schon machte sich Herr Nikolaus wieder auf den Weg.



Am nächsten Morgen konnte Paul nicht schnell genug nach draußen kommen. Er wollte einen Schneemann bauen. „Ich brauche Knöpfe, eine Möhre und einen Besen“, rief er Lisa fröhlich zu. „Ja Paul, ich bringe dir die Sachen“, antwortete Lisa fröhlich. Paul zog in der Zwischenzeit seine Jacke an.



„Ich benötige aber Hilfe beim Bau des Bauches und Kopfes, das kann ich nicht alleine“, bat er. „Ich sage den anderen Kindern Bescheid, dass sie dir helfen sollen“, rief Lisa, öffnete die Tür und sprach zu den spielenden Kindern. „Helft ihr Paul beim Schneemannbauen?“ „Ja“, riefen die Kinder begeistert, „das machen wir“ und schon ging es los.



Der Schneemann sollte am Dorfeingang stehen und so rollten alle einen dicken Schneeball für den Bauch und einen kleineren für den Kopf. Anschließend dekorierten sie die Nase mit einer Möhre und die Augen mit schwarzen Knöpfen. In seinem Arm hielt ihr weißer Freund einen Besen. Irgendetwas fehlte aber noch. Dessen waren sich die Kinder einig



„Oh Paul, du hast die Kopfbedeckung vergessen“, riefen die Kinder. Schnell lief Paul nach Hause, holte die rote Mütze und setzte diese seinem Schneemann auf. Nun war der Schneemann fertig. Paul freute sich sehr und bedankte sich bei allen für die Hilfe.



Auch tief im Wald war man bereits in Weihnachtsstimmung und in der guten Stube von Herrn Hase wurde auch schon fleißig geschmückt. Charly, der Hund, und Katze Minka staunten über die großen Weihnachtskugeln, denn Herr Hase war sehr fleißig gewesen und hatte bereits einige Weihnachtskugeln dekoriert.



Gerade rollte er die vierte Kugel, die noch größer war als die Kugel zuvor. „Dafür brauchst du eine Leiter“, rief Minka ihm zu, doch eine Leiter war nicht vorhanden. „Wie bekommen wir diese große Kugel nach oben?“ Herr Hase war ratlos.



Ein kleiner Engel, der dieses Gespräch von oben vernahm, lächelte und wollte ihnen helfen.



Die Engel waren jetzt überall zur Stelle, um zu sehen, wo sie helfen konnten. Schließlich war bald Weihnachten, doch auch an den anderen Tagen im Jahr waren sie immer anwesend Alle freuten sich, ganz besonders Herr Hase, denn so konnten sie die große Weihnachtskugel dekorieren.



„Danke kleiner Engel“ sagten alle und waren sehr glücklich. Niemand im Wald wollte dieses Jahr Winterschlaf halten, ein jeder von ihnen hatte vor, Weihnachten zu feiern.



Lisa unternahm noch einen Spaziergang durch den Wald und schaute bei Herrn Hase vorbei. „Hallo Herr Hase, bist du zu Hause?“, rief sie fröhlich.



„Ja“, ertönte die Stimme von Herrn Hase. Lisa schaute zum Fenster herein und sah die wunderschönen Kugeln. Oh“, rief sie „die sind aber schön.“ Herr Hase war mächtig stolz und erklärte Lisa, dass seine Frau diese Kugeln bemalt hatte. Er verabschiedete sich lächelnd von ihr und wünschte einen schönen Abend.



So ging auch Lisa ihres Weges und traf Frau Schaf und Hund Charly. „Hallo ihr beiden“, rief sie und erhielt ebenfalls ein freundliches Hallo.



„Frau Schaf, wo ist denn deine kleine Tochter, ich sehe sie nicht“, fragte Lisa. Frau Schaf erschrak fürchterlich und begann sofort mit der Suche. Hund Charly schnüffelte bereits den Boden ab, doch leider hatte er damit wenig Erfolg. Es lag einfach zu viel Schnee. „Ich sehe da vorne im Schnee Abdrücke von kleinen Pfoten, die sollten wir verfolgen“, sagte Lisa und da jeder damit einverstanden war, schauten sie nach rechts und links. Trotzdem sie nichts entdeckten, gaben sie ihre Suche nicht auf.



Plötzlich bemerkte Hund Charly etwas. Er konnte den leisesten Ton hören. Immer wieder spitzte er seine Ohren und vernahm ein „Mäh“. Sofort holte er Frau Schaf und Lisa und gemeinsam liefen sie in die Richtung, aus der Charly dieses Geräusch vermutete. Im Schnee liegend fanden sie das kleine Lamm. Frau Schaf war überglücklich und nahm ihr Kind sofort in den Arm. Sie bedankte sich herzlich bei Charly und gemeinsam traten sie ihren Heimweg an.



Es war bereits sehr kalt und sie wollten sich schnell zu Hause aufwärmen Voller Freude erzählte Lisa ihrem Bruder die Geschichte von Frau Schaf und schlief an diesem Abend glücklich ein.



Am nächsten Morgen war Paul sehr aufgeregt und lief zum Fenster, um nachzuschauen, wie es seinem Schneemann ging. Dieser sah noch immer wirklich schön aus. „Komm“, sagte Lisa, „wir machen noch eine Schneeballschlacht.“ Paul war begeistert und schon ging es los.



Als sie später wieder zu Hause waren, schaute Lisa noch mal nach, ob sie die komplette Dekoration für den Weihnachtsbaum hatte, denn dieses Jahr durfte sie ihn schmücken. Paul war nach so einem anstrengenden Tag sehr müde und wünschte Lisa eine gute Nacht. Nun waren es nur noch zwei Tage bis zum Heiligen Abend.



Am Morgen des Heiligen Abend hatten alle viel zu tun. Paul spielte draußen und so konnte Lisa in Ruhe den Weihnachtsbaum mit den glitzernden Weihnachtskugeln und Sternen schmücken.



Im Anschluss wurden die Weihnachtsgeschenke unter den Baum gelegt, die Herr Nikolaus bereits gebracht hatte.



Paul wünschte sich ein Spielzeugauto und Bücher, doch eine Überraschung gab es noch extra für ihn. Lisa wünschte sich eine Uhr und sie hoffte, dass man alles auf ihrem Wunschzettel lesen konnte.



Am späten Nachmittag hatten sich alle festlich angezogen. Lisa öffnete voller Vorfreude die Wohnzimmertür. Der mit wunderschönen Weihnachtskugeln geschmückte Weihnachtsbaum erstrahlte und um ihn herum lagen die Geschenke. Paul konnte es nicht mehr erwarten und packte sein Geschenk sofort aus. „Oh, wie schön“, rief er freudig, „ein Schlitten, ein Spielzeugauto und Bücher.“ Paul war überglücklich und freute sich besonders über den Schlitten, den er sich schon lange gewünscht hatte.



Das von der Künstlerin und Autorin Doris Schmoll wunderschön illustrierte Buch handelt von Lisa, die sich sehr auf das bevorstehende Weihnachtsfest freut. Gemeinsam mit ihrem Bruder Paul und einigen Freunden erlebt sie aber zuvor noch eine Menge Spaß. Eine ausgelassene Schneeballschlacht, das Basteln der Weihnachtsbaumdekoration und ein Besuch im Wald bei den Tieren lassen die Vorweihnachtszeit für Lisa und ihre Freunde zur schönsten Zeit des Jahres werden.
·         Taschenbuch
·         ISBN-10: 3738604278
·         ISBN-13: 978-3738604276
·         Vom Hersteller empfohlenes Alter: 36 Monate - 5 Jahre

Die Autorin und Künstlerin Doris Schmoll wurde in Neuenrade (Sauerland) geboren. Mit 17 Jahren zog sie nach Gelsenkirchen, wo sie als Verwaltungsangestellte arbeitete. Während ihrer Berufstätigkeit wechselte sie zum Landesamt für Datenverarbeitung. Neben ihrer Autorentätigkeit absolvierte die Autorin Doris Schmoll mehrere Semester Malerei an unterschiedlichen Schulungsstätten. Hinzu kam Privatunterricht in Aktmalerei sowie Aquarellmalerei bei verschiedenen Privatdozenten. Seit 1979 arbeitet sie im künstlerischen Bereich mit vielfältigen Malmitteln (Aquarelle, Öl, Kreide, Tusche und Kohle). Seit 1984 zeigt sie ihre Werke in Gruppen- und Einzelausstellungen bzw. in Projekten für Gelsenkirchen.

Homepage: http://dorisschmoll.jimdo.com/