Sonntag, 20. Dezember 2015

DIE LEUCHTENDE HÖHLE von Ronald Vinskis

Foto von Eva Joachimsen

in den Bergen gibt es immer noch kleine vergessene Dörfer. Meist sind es nicht mehr als 20 - 30 Einwohner. Jeder kennt Jeden und kaum ein Fremder hatte das Dorf je betreten. Die Menschen dort leben in der Hauptsache von der mageren Landwirtschaft, der Wirt des einzigen Gasthauses, ist gleichzeitig der Gemeindevorstand. Ach ja, dann ist da noch Alois, ein geistig etwas zurückgebliebener Mann, der alles machte, was ihm der Gemeindevorstand auftrug. Er war Strassenfeger, Totengräber, Mesner und Briefträger in einer Person.
Alois wurde von den übrigen Bewohnern des Dorfes oft verspottet, ausgelacht und auf den Arm genommen. Und dann waren da auch noch Gretele und Andy. Den Beiden hatte jemand erzählt, das da hoch oben auf dem höchsten der Berge, die das Dorf umrahmten, die Werkstatt des Christkinds sei. Die Kinder machten sich also auf den Weg.
Es war ein sonniger Morgen, zwei Tage vor Heilig Abend, als die Kinder sich auf den Weg machten. Den Eltern hatten die Beiden gesagt, das sie den Tag im Wald verbringen wollten, was in dieser einsamen Gegend ganz normal war. Der nahe gelegene Wald, war schon der Eltern schönster Spielplatz in Kindertagen gewesen. So dachten sich diese nichts dabei. Zum Sonnenuntergang sollten Gretele und Andy wieder zurück sein, was sie auch versprachen.
Die Kinder hatten sich von Mama einen Rucksack packen lassen, mit Broten ein paar Äpfeln und einer Flasche Limonade. So bepackt und gut versorgt zogen die zwei sechs und sieben Jährigen los, das Christkind zu finden.
Meinst du wir finden das Christkind?, fragte Gretele nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander her gegangen waren. Das Waldstückchen lag schon hinter ihnen. Wir müssen nur weit genug den Berg hoch und irgendwo da oben im Fels muss der Eingang sein, antwortete Andy. 
Wer hat das gesagt, das der Eingang dort im Fels ist, wollte Gretele wissen?
Der Alois.
Du Andy wieso kommt bei und das Christkind und bei anderen der Weihnachtsmann? 
Na ist doch klar, für einen alleine wäre das doch zuviel. Achso! Lass uns Pause machen! Ich habe Hunger und meine Beine tun weh. Und der Schnee wird auch immer tiefer.
Nur noch bis an den Fels, sagte Andy, das ist auch gar nicht mehr weit.
Ok sagte Gretele. Aber Andy kennst du denn den Weg da nach oben?
Gretele war zierlich und klein, mit langen blonden Haaren und eigentlich immer in Bewegung. Doch der Berg war ihr doch sehr schwer gefallen. Andy dagegen war für seine sieben Jahre schon ganz schön kräftig. An der Felswand angekommen setzten sich die Kinder auf einen herumliegenden Felsbrocken, von dem sie den Schnee erst abwischen mussten. Sie packten ihre Brotzeit aus und aßen sich erst mal satt. Andy wollen wir nicht lieber zurück gehen? Das schaffen wir doch gar nicht bis es dunkel wird! Sagte Gretele in die Stille hinein.
Nein, antwortete Andy mürrisch, du kannst ja zurück gehen, ich geh aber weiter. das ist bestimmt nicht mehr weit.  
Aber schau mal da kommen ganz dunkle Wolken. Ich hab Angst Andy!
Ach was du Meme! Gab der Junge zur Antwort, stand auf und stiefelte los.
Gretele nahm ihren Rucksack auf und ging hinter ihrem Bruder her. Alles war besser als alleine zu bleiben.
Bald fanden die Zwei den Aufgang der am Fels entlang hoch führte. Man nahm an das er von Natur aus einfach so da war. Die Bergwelt hatte am Felsen ein Drahtseil angebracht so das man sich beim Auf- oder Absteigen festhalten konnte. Nachdem die Kinder einige Zeit gegangen waren,sie kam ihnen unendlich lange vor, kamen sie an einen Höhleneingang.
In der Höhle war es hell, so als würden tausende von Lichtern brennen. Es waren aber keine zu sehen.
Andy und Gretele blieben mit offenem Mund stehen und schauten in die Höhle hinein. Hinten kam aus dem Hintergrund das Geräusch von Nähmaschienen, Hammerschläge waren zu hören und Feilen. Aber da war nichts zu sehen.
Lass uns rein gehen! Sagte Andy ungeduldig.
Gretele zögerte zwar etwas, lief aber ihrem Bruder hinterher. Vorsichtig gingen die Kinder immer weiter in die Höhle hinein und standen dann in einer grossen Halle, in der viele Elfen fleißig arbeiteten.
Ein Elf holte die zwei am Eingang ab. Mit einer freundlichen Geste bat er die Kinder in die Werkstatt. Die Augen der Beiden leuchteten, die Gesichter strahlten so hell wie die Sonne.
Was es da alles zu sehen gab. die einen machten Autos, die anderen setzten die schönsten Puppen zusammen, einige Elfen nähten Puppenkleider, andere zogen sie den Puppen an. Dann waren da noch Elfen, die wundervolles Holzspielzeug herstellten und einige bauten Musikinstrumente.Und dann gab es da noch Elfen die Eisenbahnen bauten. Daran konnte Andy sich gar nicht satt sehen. Auch Berge und Tunnels wurden da gemacht. Ja eben alles was zu so einer Eisenbahnanlage dazu gehörte.
Andy wir müssen wieder zurück, sonst sind wir nicht zuhause wenn es dunkel wird. Dann schimpft und Mama aus. 
Ihr könnt jetzt nicht gehen sagte der Elf, der sie durch die Werkstatt geführt hatte. draussen ist schneetreiben. das ist viel zu gefährlich. 
Aber Mama macht sich bestimmt Sorgen, sagt Gretele. Keine Angst Kinder! Wir werden euch nach Hause bringen. Jetzt legt euch etwas auf das Bett dort hinten in der Ecke und schlaft etwas. 
Aber es wird immer später sagt Andy ängstlich.
Keine Sorge hier gibt es keine Zeit wie bei euch Menschen. Als ihr durch den Höhleneingang gingt blieb eure Zeit stehen. Also ruht euch aus. Sagte der Elf und führte die Kinder zu dem Bett in der Ecke.
Andy und Gretele schliefen auch sofort ein. Der Weg hierher war sehr weit. Was die Kinder in der Werkstatt zu sehen bekommen hatten, machte sie rechtschaffen müde.
Als die Kinder am Morgen erwachten lagen sie zu Hause in ihren Betten. Am Frühstückstisch erzählte Andy von einem wunderschönen Traum, in allen Kleinigkeiten vom Besuch in der Weihnachtswerkstatt.Als Andy fertig war rief Gretele,, ICH HABE DAS GLEICHE GETRÄUMT WIE ANDY!!!!!!!

© Ronald Vinkis