In einer dunklen Gasse Kinder sitzen
Betrachten dabei die krummen Ritzen
In Düsternis der dunklen Mauern
Lässt sie nichts mehr erschauern
An diesem Orte ist es
bitterkalt
Irgendwoher ein kleines Liedchen hallt
Das von Frieden und Freude spricht
Im Gegensatz zu ihrer Sicht
Die kleinen Augen schauen traurig dahin
Was hat die Weihnacht schon für Sinn
Wenn man kaum zu Essen besitzt
Zerschlissene Kleidung wenig nützt
Verschmutzte Hände, Gesichter, Sachen
Fern ist Ihnen ein fröhliches Lachen
Dunkle Gassen als düsteres Zuhause
Schnee und Regen als belebende Brause
Nichts ist ihnen im Frohsinn beschert
Offenes Feuer als der Weihnachtsherd
Altes Brot aus Abfalltonnen als Gelage
So gestalten sich die festlichen Tage
Ein Gebet ihnen manchmal als Hilfe scheint
Denn im Glauben sind sie alle vereint
Das dunkle Sein doch zu bestehen
Immer weiter im Leben voran zu gehen
***
Sieh, da schaute ein Engel hinunter
Macht sie gleißenden Lichtes munter
Und verspricht ihnen in seiner Macht
Dass das Christkind halte für sie Wacht
Denn es ist ihr Beschützer und Bote
Halte die Weihnacht in seinem Lote
Damit ihnen nicht Böses geschähe
Ist ganz in ihrer so traurigen Nähe
Die Augen schauten fröhlicher drein
Ließen Hoffnung in die Herzen hinein
Das Hoffen, dieses Elend zu vergessen
Mit einem herrlichen Weihnachtsessen
Aber Träume sind im Traum gefangen
Können nur selten in Freiheit gelangen
Und so war der Frohsinn rasch dahin
Weihnachten hatte ja doch keinen Sinn
Wer konnte hier schon Ihnen helfen
Gab es überhaupt die Weihnachtselfen
Gab es das Christkind mit seinen Gaben
Nichts konnte sie hier so rasch erlaben
So düster schien ihnen das Leben
Dass in der Gasse ihnen gegeben
Hier konnte kein Frohsinn existieren
Der würde sich sehr rasch verlieren
Aber kaum der Engel war entschwunden
Da hoben sie die Augen erneut verwunden
Denn in noch heller glänzendem Licht
Da schaute hervor ein frohes Gesicht
Das Christkind stieg herab zu ihnen
Womit kann ich euch hier dienen
Ließ seine Blicke hinüberschweifen
Konnte die traurigen Augen streifen
Ein warmes Essen, ein kleiner Braten
Das würde uns schon sehr geraten
Dazu noch ein wärmendes Bädchen
Und paar Kekse aus Emmas Lädchen
Das würde ihre Herzen freudig erregen
So wäre die Weihnacht doch ein Segen
Würde nicht mehr ganz so traurig sein
Und sie fühlten sich nicht mehr allein
Es waren keine so großen Wünsche
Dem Christkind
erfüllbare Wünsche
Und es ging sofort an die Arbeit
Zum Ausruhen gab es später Zeit
Hurtig hatte es darüber nachgedacht
Wie man die Sache am besten macht
Und hatte rasch eine Lösung bereit
Die halten würde für eine Ewigkeit
Brachte die Augen in einen hellen Raum
Geschmückt gleich einem Weihnachtstraum
Wo sich alles in wahrhafter Liebe ergeben
Man im Frohsinn konnte wieder leben
Nichts mehr war an den Kindern verdreckt
Sie waren in sauberste Sachen gesteckt
Hatten gepflegte Füße und Hände
Das Unreine hatte überall ein Ende
Nun schauten die Augen freudig dahin
Weihnachten machte doch einen Sinn
Denn ein Wunder war ihnen geschehen
Sie glaubten es für sich ganz unbesehen
Von einem großen Tische, festlich gedeckt
Wurden ihre Sinne nun vollends geweckt
Denn ein Braten duftete festlich herüber
So schön war es ihnen allen viel lieber
Das ist das Geschenk an euch Alle
Feiert ein rauschendes Fest in dieser Halle
Nie wieder sollt ihr so schwerer Last leiden
Des schönsten Lebens sollt ihr euch weiden
Das Lachen soll euch nun gegeben sein
Fern von Hunger, Angst und großer Pein
Freudige Eltern werden euch lieben
Last und Traurigkeit beiseite schieben
Nehmt diese Gaben von mir an
Denn Freude habt ihr gewiss daran
Die Äuglein strahlten das Christkind an
Es hat ihnen wahrhaft wohl getan
Damit entschwand es ihnen wieder
Ihre Eltern sangen Weihnachtslieder
Sahen die Augen vor Freude weinen
Alles war nun im schönsten Reinen
***
Das Weihnachtsfest als Gabenfest
So schnell sich Freude schenken lässt
Kleine Dinge es schon oftmals sind
Worüber sich freut ein jedes Kind
Und wenn Wünsche Wahrheit werden
Auf der festlich geschmückten Erden
So denkt alle immer selbst daran
Freude fängt in kleinsten Dingen an
© René
Deter
Der Autor wurde 1974 im mecklenburgischen Städtchen
Grevesmühlen geboren und lebt heute im nördlichen Teil des Biosphärenreservats
Schaalsee, ca 20 km von der alten Hansestadt Lübeck entfernt. Schon früh
entdeckte er die Liebe zum Lesen und Schreiben. Zunächst waren es Gedichte,
bald darauf folgten auch Märchen, Kurzgeschichten und längere Erzählungen und
kurze Romane. Dieses Liebe hat ihn bis heute nicht losgelassen. Dabei bewegt er
sich in ganz unterschiedlichen Genres, vorwiegend im phantastischen Bereich.
Aber auch die Lyrik gehört zu seinem Metier.
Inspiration für seine Geschichten und Gedichte findet der
Autor u.a. in der Natur seiner Heimat, aber auch im Urlaub oder durch besondere
Ereignisse, die ihn bewegt haben.Natürlich gibt ihm das Leben in allen seinen
Facetten Stoffe zum Erzählen.