Es ist Weihnachten und Michael, Tim,
Jan und Purzel wollen das Bärenmädchen Sali besuchen. Sie soll bei einer großen
Feier im Kolosseum der Kristallstadt zur Zauberin ernannt werden. Die Jungs
fliegen mit einem Weihnachtsschlitten nach Himmelblau und stürzen am Leuchtturm
der Abenteuer ab. Irgendetwas ist geschehen und die Magie funktioniert nicht
mehr richtig!
Am Leuchtturm begegnet ihnen Sali.
Sie erzählt, dass ein böser Drache der Bruderschaft ihre Mutter in einer Höhle
auf dem grünen Mond in eine Eisstatue verwandelt hat. Alle Leute in der
Kristallstadt, darunter der König und Purzels Eltern, hat er auch eingefroren.
Zusätzlich ist ein Piratenschiff mit einem magischen Stein der Riesen unterwegs
zur Pyramide auf der dunklen Seite. Wenn der Stein dort ankommt, ist Himmelblau
in großer Gefahr!
Doch es gibt Hoffnung. Eine singende
Murmel der Riesen könnte die Eingefrorenen retten. Aber die Kinder müssen auch
das Piratenschiff aufhalten und Salis Mutter aus der Drachenhöhle befreien!
Wird es unseren Helden gelingen,
diese Abenteuer zu bestehen? Begleitet sie auf ihrer unglaublichen Reise in den
Norden zu den Riesen. Wo Bäume keine Bäume sind und sich Berge bei Mondaufgang
in die Lüfte erheben. An den Ort, wo die Magie Himmelblaus zuhause ist und ein
ewiger Regenbogen am Nordpol direkt in den Himmel führt.
Das Spielzeugparadies
Es ist Weihnachtszeit und Immergrün liegt unter
einer dichten Schneedecke. Gaslaternen tauchen die Stadt in ein warmes Licht
und über die schneebedeckten Straßen ziehen Mütter und Väter ihre Kinder auf
Schlitten in die festlich geschmückte Innenstadt. Viele Geschäfte laden die
Passanten zu einem Schaufensterbummel ein, darunter ist auch das Spielzeugparadies,
der Traum jeden Kindes in Immergrün. Am Vormittag des Heiligen Abends ist ein
Besuch dort jedoch der Albtraum der Eltern, denn kein Kind will freiwillig
wieder gehen. Ein prächtiger Weihnachtsbaum steht am Eingang des großen Ladens
und bunt dekorierte Gänge führen zu den Spielsachen für Jungen und Mädchen.
Der 9-jährige Elfenjunge Purzel besucht seit
einigen Wochen seinen Freund Michael auf der Erde. Um nicht aufzufallen,
versteckt Purzel seine Flügel unter dem dicken Wollpullover, den ihm Michaels
Mutter zum Nikolaus geschenkt hat. Wenn er den bunten Leuchtturm darauf
anschaut, bekommt er großes Heimweh. Ob ihn seine Eltern nach der langen Zeit
noch wiedererkennen? Wie mag es ihnen gehen? Wer weiß, was die böse
Bruderschaft vom grünen Mond gerade ausheckt? Diese Fragen quälen ihn und er
denkt immer öfter an die Rückkehr in vier Wochen. Wie schön wäre es, wenn er
vorher kurz zuhause nachsehen könnte. Um ihn etwas aufzumuntern, hat Michael
ihn in das Spielzeugparadies mitgenommen. "Hier ist ein geheimes
Zwischenlager eines magischen Wesens, das am Nordpol Geschenke herstellt und
diese auf der Erde verteilt", hat Michael erzählt. Als Purzel gefragt hat,
ob das Wesen das alles alleine macht, hat er geantwortet: "Ihm helfen
andere Wesen mit spitzen Ohren." Dann hat er gelacht. Das hat Purzel nicht
verstanden - bis jetzt!
Purzel steht vor einem Schlitten, vor den
paarweise vier bunte Pferdefiguren gespannt sind. Darin sitzen zwei Figuren:
ein dicker Mann in einem roten Bademantel mit einem langen weißen Vollbart und
vor ihm auf dem Kutschbock ein kleines Wesen mit spitzen Ohren. Purzel lächelt
grimmig. "Ihr werdet was erleben", sagt er und zieht Jacke und
Pullover aus.
*
Der 9-jährige Eduardo ist im Sommer mit seinem
Vater in Amerika gewesen. Dort hat er viele Abenteuer erlebt, von denen er
gerne seinem Freund Michael erzählt. Beide laufen gemeinsam durch einen Gang
des Spielzeugparadieses. Sie stoppen bei einem Roboter aus kleinen Bausteinen,
der ihnen bis zum Bauchnabel reicht.
"R2D2 würde in meinem Zimmer cool
aussehen", sagt Michael.
"Solange er nicht mit Atombomben
wirft", sagt Eduardo.
"Wie denn?", fragt Michael und grinst.
"Er hat doch gar keine Arme.
"Die schießt er einfach aus einer Klappe im
Bauch", antwortet Eduardo und lacht.
"Es ist so krass, dass du den
Bärenkampfroboter auf dem Mars gesehen hast", sagt Michael. "Haben
die Wissenschaftler wirklich nichts bemerkt?"
"Nee", antwortet Eduardo. "Aber
seit der Atomexplosion regnet es auf dem Mars und das haben sie bemerkt."
"Echt jetzt?", staunt Michael.
"Ja, aber das ist geheim", flüstert
Eduardo.
"Was ist geheim?", fragt eine Jungenstimme
hinter ihnen.
Michael dreht sich um und erkennt Tim und Jan.
"Die Sache mit dem Leben auf dem Mars", antwortet er. "Und die
Sache mit der magischen Taschenlampe."
"Und dass Purzel Flügel hat", sagt Tim
und grinst. "Wo ist er überhaupt?"
Die Kinder schauen sich um.
"Verschwunden", sagt Eduardo.
"Oh nein", stöhnt Michael. "Er
kennt sich hier doch nicht aus."
"Okay", sagt Tim, "wir suchen ihn.
Ihr geht da lang und Jan und ich durchsuchen diesen Gang."
"Wieso sollen wir da suchen?", fragt
Eduardo. "Da gibt's doch nur langweiliges Mädchenzeug."
"Ist schon okay", sagt Michael.
"Wir wollen ja nix kaufen."
*
Michael und Eduardo gehen an zahllosen Puppen,
Spielküchen und Regalen mit rosafarbenen Kartons vorbei. Eduardo bleibt stehen
und starrt ungläubig auf das Preisschild an einem kleinen Palast mit Türmen.
"Guck mal, was das Teil kostet", ruft er.
Michael schaut hin und schüttelt den Kopf.
"Da bekommt man ja einen halben Todesstern für."
"Dann nehme ich lieber den halben
Todesstern", sagt Eduardo.
Sie gehen weiter und halten bei einem
Weihnachtsschlitten an, in dem eine Elfen- und eine Weihnachtsmannfigur sitzen.
"Wo kann Purzel nur sein?", fragt
Michael und lehnt sich an den Schlitten.
"Ho ho ho", sagt eine Stimme.
"Cool", sagt Eduardo. "Die Figuren
haben Lautsprecher."
"Er muss doch hier irgendwo sein", sagt
Michael. "Lass uns weitersuchen."
Nachdem sie alle Gänge mit Mädchen-Spielzeug
abgesucht haben, bleiben sie mit hängenden Köpfen stehen.
"Mist", schimpft Michael. "Wir
gehen jetzt in die Jungs-Abteilung. Vielleicht haben Tim und Jan ihn
gefunden."
Tim und Jan sind leicht zu finden, denn schon von
Weitem kann man sie hören.
"Wenn ihr nicht auf meiner Seite steht, dann
seid ihr mein Feind!", schreit Jan und bedroht Tim mit einem leuchtenden
Lichtschwert.
"Es ist vorbei Anakin. Ich stehe deutlich
über dir", antwortet Tim und sein Lichtschwert knallt auf Jans.
"Na toll", schimpft Michael. "Ihr
wolltet doch Purzel suchen."
"Ihr unterschätzt meine Macht", ruft
Jan, ohne auf ihn zu achten.
"Ho ho ho", dröhnt eine sehr laute
Stimme und alle Jungs erstarren.
"Das kam aus dem Gang mit dem
Schlitten", sagt Eduardo und rennt los. Jan und Tim legen ihre
Lichtschwerter ins Regal zurück und folgen ihm.
"Natürlich",
ruft Michael und klatscht seine Hand gegen die Stirn, "der Weihnachtself,
der hatte ja Flügel! Wie konnte ich das übersehen?" Dann läuft auch er
los.
Karim Pieritz lebt mit seiner Familie in Berlin.
Sein Sohn weckte seine kreative Seite und so er erfand das Universum um den
Leuchtturm der Abenteuer.
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