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„Stark!“, rief
Lina und wusste kaum, wohin sie zuerst schauen sollte. Sie fuhren unter einem Lichterbogen
mit der Aufschrift „Willkommen im Nikohaus!“ hindurch und kamen am Hauseingang
zum Stehen. Der Nikolaus drehte sich zu Lina um und deutete auf das bunte Geleuchte und
Geblinke.
„Habe ich alles
aus Amerika“, sagte er stolz. „Früher war meine Hütte hier im Himmelswald ein
wenig duster und schlecht zu erkennen. Alle paar Jahrhunderte ist irgendein
Heiliger dagegen gerannt. Die meisten passen halt auch nicht richtig auf, wo
sie hin schweben, weil sie immer so durchgeistigt sind. Aber seit ich alles so
ausgestattet habe, wie es sich die Menschen vorstellen, poltert mir keiner mehr
mitten in der Nacht gegen die Wand. Und außerdem fühle ich mich so wunderbar
bunt unter diesem ganzen Schnickschnack.“ Mit einem glücklichen Seufzer
rutschte der Nikolaus vom Sitz. Knecht Ruprecht sammelte auf der Ladefläche die
leeren Säcke ein und stapfte ins Haus. Der Nikolaus tappte hinterdrein. Sie
verschwanden durch eine gläserne Gartentür. Lina hüpfte den beiden Männern
nach. Als sie an der Glastür ankam, staunte sie nicht schlecht: In der Mitte
des Raumes wuchs ein Tannenbaum direkt aus dem Holzboden. Über ihm baumelte ein
riesiger Adventskranz, an dem eine Kerze strahlte. Unter seinen Zweigen türmten
sich die Geschenke, ganz so, als ob schon Weihnachten wäre. Zahllose Päckchen,
jedes in ein anderes Papier gewickelt, warteten auf ihre Besitzer. Selbst das
Regal, das sich hinter dem Baum über die ganze Wand erstreckte, war
vollgestopft. Neben Geschenken in allen denkbaren Größen konnte Nikolina darin
Schalen voller Mandarinen, Äpfel und Nüsse erkennen.
Der Nikolaus
und Knecht Ruprecht hingegen waren nirgends zu sehen. Rasch öffnete Lina die
Glastür und schlüpfte ins Zimmer. An jedem Geschenk hing ein Zettelchen. Und
darauf stand offenbar jeweils der Name des glücklichen Empfängers. Zu dumm,
dass Lina noch nicht lesen konnte. Wie konnte sie da herausfinden, ob es auch
für sie ein Geschenk gab? Nach einer Eingebung suchend blickte Lina kreuz und
quer über den Geschenkeberg.
Na klar! Jetzt
sah sie das Geschenk, das ganz sicher für sie bestimmt war. Sie hatte doch
beschlossen, von nun an das Kind des Nikolaus zu sein. Und ganz oben im Regal
erspähte Lina ein Päckchen, dessen Geschenkpapier über und über mit
Nikolausmützen bedruckt war.
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