Eilten wirklich alle Schneeflöckchen aufgeregt nach
Hause?
Nein!
Denn zwei
von ihnen hegten erhebliche Zweifel. Sie freuten sich zwar ebenso wie alle
anderen Flöckchen auf die große Reise, doch vermuteten sie ein Geheimnis, was
sich hinter der Warnung ihrer Lehrerin verbarg.
Warum
sollten sie sich vor den wärmenden Strahlen der Sonne hüten? Was verbarg sich
hinter dem, was ihnen verschwiegen wurde?
Es musste
viel mehr sein, dessen waren sich die beiden Freunde Tim und Tom sicher. Nun
war es höchste Zeit, die Wahrheit zu erfahren.
Also nutzten
sie die heutige Aufbruchstimmung. Während ihre Kameraden wild durcheinander
liefen und vergnügt hüpften, als wäre gerade Spielstunde, versteckten sie sich.
Heimlich
krochen sie unter den letzten Tisch im Raum.
Dort
warteten sie voller Befürchtungen, doch noch entdeckt zu werden.
Nun lugten
sie, da sie sich endlich allein im Klassenzimmer befanden, vorsichtig hinter
dem Tisch vor. Sie lauschten angestrengt, bevor sie sich hervorwagten.
„Die Luft
ist rein“, flüsterte Tom.
„Das hat ja
fast eine halbe Ewigkeit gedauert!“, hauchte Tim und zog seinen Freund am
Ärmel.
„Und nun?
Was machen wir nun?“
Ratlos
standen die beiden an der Tafel. Tom zuckte mit den Schultern.
„Wir begeben
uns auf die Suche. Irgendwo muss es Hinweise auf Etwas geben, über das uns Frau
Morgentaler nichts verraten möchte. Ich wette mit dir, wir wissen längst nicht
alles über die Sonne!“
„Ganz
bestimmt sogar. Die Wette nehme ich an. Warum sonst sollte sie uns vor ihr und
ihren wärmenden Strahlen warnen? Was passiert, wenn wir ihr zu nahe kommen?“
„Um das
herauszufinden, sind wir hier!“
Tom breitete
die Landkarte auseinander. Doch darauf konnten die beiden Flöckchen nicht mehr
erkennen, als vorhin im Unterricht. Enttäuscht rollten sie das Papier wieder
zusammen.
„Wahrscheinlich
erfahren wir mehr, wenn wir in die
Bücher schauen. Es ist zu dunkel. Hast du deine Taschenlampe dabei?“, wollte
Tim von Tom wissen.
Dieser
nickte, während er bereits ein dickes Buch aus dem Regal zog.
„Schau nur.
Ein Wintermärchen Buch! Wie hat sich denn das hierher verirrt?“
„Ist doch
egal. Lass uns ein wenig darin blättern. Vielleicht finden wir erste Hinweise.“
Tim und Tom
krochen wieder unter einen der Tische. Auf gar keinen Fall wollten sie entdeckt
werden, bevor sie ihre Neugier gestillt hätten. Tim knipste die Taschenlampe
an. Gemeinsam blätterten sie durch die Seiten.
„Ein
Kinderbuch! Nur niedliche Bilder und sonst nichts. Das macht uns nicht
schlauer“, stellte Tom ärgerlich fest. Schon wollte er das Buch wieder
zuklappen.
„Tom, schau
nur genau hin! Siehst du, wie schön die Schneelandschaft ist? Und hier, wie
fröhlich die Kinder im Schnee herumtollen!“
Munter
blätterten sie weiter, denn was sie auf den folgenden Bildern sahen, gefiel
ihnen sehr gut.
Fasziniert
betrachteten sie die Zeichnungen. Pausbäckige Kinder mit warmen Wollmützen und
Schals sausten mit dem Schlitten Hügel hinunter, formten Schneebälle und
bewarfen sich damit. Die anderen bunten Seiten zeigten, wie dicke Kugeln aus
Schnee gerollt wurden, um damit einen prächtigen Schneemann zu bauen.
eihnachtsgeschichten und ein Gedichtband
Vita
Das Licht der Welt erblickte ich in Berlin, hier lebe und
arbeite ich. Mein erstes Werk war ursprünglich für einen Wettbewerb gedacht,
doch kurzerhand entschloss ich mich, die Novelle >Träume können sich nicht
irren< selbst zu veröffentlichen. Mit meiner vielfältigen Kreativität bin
ich ebenso in Thriller & Crime wie z. B. >Träum süß stirb schnell<
unterwegs wie in Geschichten zur Weihnachtszeit für Kinder und Jugendliche.
Alle Bücher stelle ich auf meiner Homepage www.marianne-rauch.de vor, wo auch
Leseproben zu finden sind.