Freitag, 7. Dezember 2012

Die Weihnachts-Wunschfee von Astrid Hartley








Die Weihnachts-Wunschfee


Es war ein strahlend schöner Morgen. Lena  lag noch in ihrem Bett, sie hatte die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen, denn es war über Nacht kalt geworden. Die Sonne kitzelte ihre Nase und bald konnte das  zehnjährige Mädchen es nicht mehr aushalten. Sie sprang aus dem Bett, und zog sich schnell etwas über. Lena hatte gute Laune, denn bald sollte es losgehen. Darauf freute sie sich schon die ganze Zeit, denn in den Weihnachtsferien fuhren ihre Eltern der kleine Bruder Benjamin und sie zu Oma Ela, die  eigentlich Eleonora hieß. Aber dieser Name war allen viel zu lang, obwohl er in Lenas Ohren geheimnisvoll klang. Das  Mädchen fuhr gerne zu ihr, dort war es immer so schön, denn die Oma hatte immer allerlei Geschichten auf Lager. Und dort gab es keinen Weihnachtsmann, so wie in anderen Familien. Bei Oma Ela hingen die Geschenke am Weihnachtstag tatsächlich an einer großen alten Eiche. Wie sie dort hingekommen waren hatte Lena niemals herausfinden können. Und jedes Jahr nahm sie sich vor, der Sache auf den Grund zu gehen. Und immer fuhr sie wieder mit vielen Fragen nach Hause, traurig, dass nun die Ferien wieder vorbei waren.

Heute wollten sie wieder zur Oma auf den großen, alten Bauernhof fahren, wo überall Geheimnisse  lauerten, und abends spannende Geschichten erzählt wurden. Dann saßen sie alle am knisternden Kamin und lauschten Oma Ela, die wunderbar erzählen konnte.  
Nach dem Frühstück ging es bereits Richtung Norden. Und nach einigen Stunden konnte Lena das alte Bauernhaus aus der Ferne erkennen. Ihr Herz hüpfte vor Freude! Nach kurzer Zeit konnte sie endlich wieder ihre Lieblingsoma in die Arme schließen.

Die Zeit verging  wie im Fluge, und bald kam der Tag der Weihnachtsgeschenke. Und wieder kam die Neugier in Lena hoch. Noch immer konnte ihr niemand sagen, wer die Geschenke an den Baum hängte, der vor dem großen alten Bauernhaus stand.
Aber in diesem Jahr sollte Lenas Neugier belohnt werden. Sie durchstöberte den alten Dachboden. Das Mädchen konnte lange Zeit hier oben verbringen, ohne dass es ihr langweilig wurde. An diesem Tag durchsuchte sie eine große alte Truhe, die ganz hinten auf dem Dachboden stand. Warum hatte sie diese nicht schon vorher entdeckt? Die Truhe war dunkel und aus schwerem Eichenholz gemacht. Am Deckel waren Eisenbeschläge, und ein großes Schloss mit einem kunstvollen Metallschlüssel. Lena musste einige Kraft aufwenden um den schweren Holzdeckel zu öffnen. Als das Mädchen es geschafft hatte war sie enttäuscht. Sie fand nur alte Kleider, einige Kopfkissen und Wolldecken. Aber als sie weiter darunter schaute, staunte sie nicht schlecht. Denn dort lagen viele alte Bücher. Manche mit hässlichen Einbänden, aber eines fiel ihr ganz besonders auf. Es hatte einen dunkelroten Einband und in Goldener Schrift stand dort: Die Wunschfee. Neugierig nahm Lena das  Buch und legte es sich auf die Knie. Sie hielt den Atem an. Aber dann öffnete sie es doch und begann zu lesen.
In großen, geschwungenen Buchstaben stand auf der Ersten Seite: Erstes Kapitel und darunter in etwas kleinerer Schrift: "Die Wunschfee"
„Lena! Wo bist du schon wieder Kind?“, tönte es plötzlich von weiter unten. Vor Schreck hätte das Mädchen fast das Buch fallen lassen. Dann klappte sie es schnell wieder zu, und wollte es gerade wieder in die alte Truhe legen, als die Oma schon mitten auf dem Dachboden stand. Verlegen blickte sie ihrer Oma entgegen. Diese schaute ihr Enkelkind streng an. Aber Lena wusste, dass sie es nicht so meinte. „Was  hast du denn da gefunden?“,  fragte Oma Ela, und es klang eher beiläufig. Lena reichte ihrer Oma das große, alte Buch.
Die alte Frau lächelte und nickte ihrer Enkeltochter kurz zu. „Ich nehme es an mich, aber keine Angst, heute Abend sollst du alles  erfahren. Vor allem, warum bei mir nicht der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sondern, na du hast es ja schon gelesen oder?“
Lena nickte. Sie war sehr neugierig aber sie wusste, dass sie
ihre Oma nicht umstimmen konnte. So musste sie sich bis zum Abend gedulden. (...)



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